ÜBER MEDIENERFAHRUNGEN SPRECHEN

Welche Medien kennen und nutzen die Kinder? Wer sind ihre Helden? Und was ist so bewundernswert an ihnen? Für die ersten Angebote brauchen Erzieher*innen und Lehrer*innen meist noch gar kein technisches Gerät. Es kann ein guter Start sein, mit den Kindern über Medien und Medienerlebnisse zu sprechen. Diese Gespräche schaffen eine verständnisvolle Grundlage, sind interessant und machen Spaß. Wichtig ist nur, die Erfahrungen und Vorlieben der anderen nicht zu bewerten.
Methode: Medienheld*innen

REGELN VEREINBAREN

Bevor es los geht, ist es sinnvoll, gemeinsam mit den Kindern ein paar grundlegende Regeln zu vereinbaren. Dabei kann es um den Umgang mit der Technik gehen, um Abläufe oder um einen respektvollen Umgang miteinander. In den „5to8“-Einrichtungen wurde zum Beispiel die Fotoregel eingeführt: Bevor die Kinder jemanden fotografieren, fragen sie um Erlaubnis. 

MIT TECHNIK UND APPS EXPERIMENTIEREN

Das Gerät kennenlernen
Viele Kinder werden Geräte wie Tablets schon selbst nutzen. Trotzdem lohnt es sich, mit ihnen die verschiedenen Funktionen der Geräte zu entdecken und zu besprechen. Dazu gehören die wichtigsten Funktionen, zum Beispiel beim Tablet: Die Kamera, der Lautsprecher, das Mikrofon, der An- und Ausschaltknopf, der Home-Butten, die Kamera- und Foto-App. Interessant sind für die Kinder oft auch Funktionen wie das Maßband, die Stopp-Uhr, die Uhrzeiten an anderen Orten der Welt, die Aufnahmefunktion…

Mit Technik experimentieren
Lassen Sie die Kinder experimentieren. Wenn sie selbst Fotos und Videos machen, lernen sie schnell, wie sie das Gerät am besten halten, welche Einstellungen und Funktionen es gibt und wie ihre Produkte am Ende auf andere wirken. Dabei geht es nicht um Perfektion. Es eignen sich offene Aufgaben, die viel Spielraum lassen. Zum Beispiel eine Fotosafari, bei der die Kinder blaue, grüne oder rote Gegenstände finden oder ihre Lieblingsorte auf dem Schulhof zeigen. Oder die Kinder drehen einen kleinen Erklärfilm und experimentieren mit verschiedenen Perspektiven.
Methode: Fotosafari

DIE ERSTEN PROJEKTE DURCHFÜHREN

Am besten starten Sie mit etwas, das Ihnen selbst und den Kindern Spaß macht. Vielleicht haben Sie schon eine Idee im Kopf. Ansonsten schauen Sie gern auf unserer Methoden- und Projekteseite vorbei. 

In den Angeboten und Projekten können Sie
...neue Handlungsmöglichkeiten schaffen
Die Kinder lernen neue Arbeitsweisen und Anwendungen kennen und entwickeln ihre Fertigkeiten Schritt für Schritt weiter.
Für die erste Einführung eignen sich gerade bei jüngeren Kindern oft kleinere Gruppen. In jahrgangsübergreifenden Klassen und in der Kita können diese Aufgabe Kinder übernehmen, die schon Erfahrungen gesammelt haben.
...Freiräume schaffen
Die Kinder experimentieren, entdecken, üben, meistern Herausforderungen und können eigene Ideen und Projekte umsetzen. Das bietet viele Chancen für spielerisches, kreatives und soziales Lernen.
...die Kinder begleiten
Für diese Entdeckungsprozesse und die Entwicklung von Medienkompetenz finden die Kinder Räume, in denen sie begleitet und unterstützt werden.

PRÄSENTIEREN, FEEDBACK GEBEN UND REFLEKTIEREN

So wichtig auch der Prozess des Gestaltens selbst ist. Den Kindern ist es wichtig, dass sie ihre selbst erstellten Bücher, Filme,... anderen zeigen können. Das kann in der Klasse oder Gruppe sein, vor den Eltern oder beim Schul- oder Kitafest. Die Kinder machen so die Erfahrung, dass ihre Werke gesehen werden und sie darüber mit anderen in Kontakt kommen können. Und es bietet die Gelegenheit in gegenseitigen Rückmeldungen die mediengestalterischen Fertigkeiten und sozialen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Kreative Medienarbeit ist zudem ein guter Ausgangspunkt für Reflexion und eine Gelegenheit kindgerecht auch kritische Themen anzusprechen. Wie fühlt es sich zum Beispiel an, wenn man gefilmt wird? Und wie haben wir es hinbekommen, dass es auf dem Video so aussieht, als ob die Kinder weggezaubert werden? Wie gehe ich mit Medieninhalten um, die mir Angst machen?
Mit solchen und ähnlichen Anschlussfragen können die Kinder schon früh und ohne erhobenen Zeigefinger in einer reflektierten Mediennutzung unterstützt werden.

KLEINE SCHRITTE MACHEN

Einen Film drehen oder ein Hörspiel aufnehmen sind tolle Ideen und bieten viele Lernchancen. Sie stehen aber nicht am Anfang der Medienarbeit. Diesen Druck müssen Sie weder sich noch den Kindern machen. Viel wichtiger ist es, dass die Kinder aktiv mit der Technik arbeiten, ausprobieren, eigene Wege gehen, sich gegenseitig Rückmeldungen geben und so ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickeln. Da dürfen die ersten Versuche auch wackelig sein. Es ist  sinnvoll mit niedrigschwelligen Methoden wie dem Fotografieren zu beginnen und sie in den Alltag zu integrieren. Oft ist die Technik auch nur ein kleiner Teil ganzheitlicher Angebote.

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